Alle Artikel in: Standortbilder

Echinocereus Online - Kategorie Standortberichte

Echinocereus dasyacanthus subsp. crockettianus – eine neue Subspecies mit Fragezeichen

Eine seit langen Jahren bekannte Form von Echinocereus dasyacanthus im texanischen Crockett County wurde vor kurzer Zeit von Dieter Felix und Herbert Bauer als subsp. crockettianus beschrieben. Neben Unterschieden in der Anzahl der Rand- und Mitteldornen wurde bei der Beschreibung als taxonbestimmendes Merkmal auch die konstanten Blütenfarben von rosa, dunkelrosa bis hin zu magenta mit dunkleren Mittelstreifen angegeben. Am natürlichen Standort kann dies an vereinzelnen Stellen, zum Beispiel an kleinen Populationen in Straßennähe, durchaus beobachtet werden. Bezieht man in die Untersuchungen jedoch auch die privaten Liegenschaften der örtlichen Rancher ein, ist dieses Merkmal nicht mehr in dieser Deutlichkeit als Abgrenzung aufrecht zu erhalten. In unserer Veröffentlichung „Die fantastischen Blüten von Echinocereus dasyacanthus“ wurde bereits 2011 auf den Seiten 84 bis 97 ein kleiner Teil dieser Farbvarianz vorgestellt, aber in der Umkombination trotz Auflistung im Literaturverzeichnis nicht berücksichtigt. Nachfolgend eine kleine Auswahl von Farbkombinationen am natürlichen Standort.  

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Echinocereus russanthus subsp. weedinii, USA, Texas, Mt. Livermore

Mit verlassen der Waldregionen in den Davis Mountains auf dem Weg zu dem Gipfel des Mt. Livermore beginnt ab einer Höhe von 2.400 m Höhe das Vorkommen von Echinocereus russanthus subsp. weedinii gleichzeitig mit einer recht offen bedornten Form von Echinocereus coccineus. Die Pflanzen sitzen in Felsnischen, in mit Flechten und Moos besetzten Felsritzen und teilweise in nahezu senkrechten Felswänden und sind in einer erstaunlichen Anzahl anzutreffen. Die Bedornung zeigt bei den meisten Pflanzen ein relativ einheitliches Bild und besticht durch ein dichtes helles Stachelkleid. Nur in wenigen Fällen konnten wir Pflanzen mit deutlich rötlichem Einschlag beobachten, was an Jungpflanzen oder zum Teil im Neutrieb durchaus üblich ist. Bedingt durch die hohen Humusanteile ist der gemessene pH Wert auch mit 4,5 deutlich im saueren Bereich angesiedelt.

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Echinocereus canus, USA, Texas, Solitario

Im Big Bend Ranch State Park befindet sich ein atemberaubender Standort von Echinocereus canus. Die überwiegend weiß bedornte Species canus wächst auf felsigem Gelände mit Vorkommen von Novaculit. Echinocereus canus bildet sowohl solitäre Einzelpflanzen als auch kleinere Gruppen aus. Die Triebe erreichen Durchmesser von etwa 7 cm bei einer Höhe von maximal 15 cm. Die Bedornung variiert von rein weißem Dornenkleid bis zu deutlich rötlichen Einschlägen vor allem im Neutrieb. Besonders interessant sind die Sämlinge, die im Jugendstadium eine Behaarung wie ein Oreocereus aufweisen und diese erst nach 2-3 Jahren verlieren. Als Begleitflora konnten wir Echinocereus coccineus und Echinocereus dasyacanthus, wie auch Echinocactus horizonthalonius, verschiedene Formen von Cylindropuntien und Vertreter der Gattungen Escobaria, Mammillaria, Opuntia und Foquieria beobachten. pH Messungen im Bereich der Wurzelballen zeigten sauere Werte um 5,0.

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Echinocereus adustus subsp. roemerianus, Mexico, Durango, Canatlan

Ein erst vor wenigen Jahren gefundener Standort hat sich ebenfalls in die Liste unserer Favoriten eingereiht. Das von dem Münchner Kakteenfreund Richard Chr. Römer entdeckte Habitat mit Vorkommen der nach ihm benannten Unterart Echinocereus adustus subsp. roemerianus und einer kleinwüchsigen Mammillaria saboe subsp. roczekii, liegt in der Nähe des Ortes Canatlán im Bundesstaat Durango. Abseits der Hauptstraßen in einer atemberaubend schönen Umgebung lassen sich beide Pflanzen zu Massen finden. Zu unserer Freude konnten wir bei einem der Besuche sogar beide gleichzeitig in Blüte antreffen, wenngleich die Mammillaria hinsichtlich des Blühzeitpunktes wesentlich mehr schwankt. Im steinigen und felsigen Areal bei pH-Werten um 4,5 wachsen dort in Begleitung Echinocereus polyacanthus, Mammillaria senilis, Mammillaria longiflora und Agave spec. Die kleinen Köpfe der Mammillaria saboe subsp. roczekii sind ohne Blüten sehr schwer zu entdecken und nur ein Kriechen auf allen Vieren ermöglicht das sichere Auffinden dieser herrlichen Pflanzen. Hat man das Glück während der Blühphase anwesend zu sein, sind die Felsplatten von kleinen rosafarbenen Blüten nur so übersät und man glaubt auf einer frischen Blumenwiese zu stehen.

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Echinocereus weinbergii, Mexico, Zacatecas, El Arenal

Der bekannte und sehr beliebte Standort von Echinocereus weinbergii in Zacatecas nahe El Arenal ist ebenfalls so ein „gewisser“ Standort, an dem man nicht einfach vorbeifahren kann, sondern immer wieder einen Stopp einlegen muss. Landschaftlich ist die Region um den kleinen mexikanischen Ort nicht sehr attraktiv. Reizvoll ist viel mehr, dass man diesen Rübenwurzler auf flachhügeligen Wiesen suchen muss, dessen Körper kaum über die Grasnarbe hinaus ragen. Man teilt sich sein Fototerrain mit Ziegen und den dazugehörigen Aufpassern, meist Kinder, deren Gesichtsausdrücke von ängstlichen bis hin zu ungläubigen Blicken wechseln, wenn man auf Knien und mit der Kamera bewaffnet sich über das Gras vorwärts arbeitet. Durch die lange Blühphase von März bis April hat man fast immer Glück und erwischt das eine oder andere Exemplar in Blüte, manchmal sogar bis zu 6 geöffneten Blüten an einer Pflanze. Das relativ offene Gelände kann hier allerdings bei windigem Wetter zum Problem werden. Auch wenn dieser Echinocereus ebenerdig wächst, flattern die Blätter der zarten, in feinen Nuancen variierenden rosafarbenen Blüten beim kleinsten Windstoß.

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Echinocereus primolanatus, Mexico, Coahuila, Hipolito

Echinocereus primolanatus trägt seinen Namen aufgrund der nur im Jugendstadium vorhandenen weichen und haarigen Mitteldornen und ist deswegen in den Aussaatschalen unter anderen Echinocereen ein Juwel. Echinocereus primolanatus erreicht einen Durchmesser von bis zu 4 cm bei einer Höhe von etwa 15 cm. Die leicht gehöckerten bis zu 25 Rippen tragenden Pflanzen haben an den Areolen etwa 20 bis 28 Randdornen in einer für Echinocereus primolanatus typischen kammförmig angeordneten Bedornung. An den natürlichen Standorten fällt die an sich überwiegend weiße bis leicht bräunliche Bedornung in dem Farbenspiel der Umgebung kaum auf. Die Blüten erscheinen im April, sofern Feuchtigkeit und Klima ein Wachstum der Knospen begünstigen. Typisch sind Farbtöne von zartem bis kräftigem Rosa mit einem weißen und letztlich ins rote übergehenden Schlund. Das Verbreitungsgebiet umfasst mehrere bekannte Populationen. Das in Höhen um 1.150 Metern gelegene Areal bei Hipolito umfasst eine Artenvielfalt, die wir selten an anderen Standorten beobachten konnten. Besonders hervorzuheben sind die leicht alkalischen Böden mit Sedimentgestein aus vulkanischem Ursprung in dieser Region mit pH Werten um 8,0. Bezogen auf die klimatischen Verhältnisse, zählt …

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Big Bend National Park, Texas, Teil 8 – Echinocereus enneacanthus

Auch Echinocereus enneacanthus bildet mächtige Gruppen und zeigt gegenüber Echinocereus stramineus eine deutlich offenere Bedornung. Die tief magentafarbenen Blüten treten zahlreich an den Pflanzen auf und besitzen einen dunkleren Schlund. Sie erscheinen im oberen Teil der Triebe und erreichen einen Durchmesser von bis zu 12 cm. Die Früchte schmecken nach Erdbeeren und sind essbar. Das Vorkommen beschränkt sich auf die tieferen Lagen des Nationalparks.  

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Big Bend National Park, Texas, Teil 7 – Echinocereus stramineus

Wie viele Echinocereen bildet Echinocereus stramineus große und mächtige Gruppen. Die im Big Bend National Park vorkommenden Pflanzen bestechen durch ihre kräftige überwiegend gelblich, strohfarbene oder bräunliche Bedornung und bilden Gruppen von bis zu 150 cm Durchmesser. In den meisten Fällen lässt sich durch die dichte Bedornung der eigentliche Pflanzenkörper kaum erkennen. Die Blütezeit ist überwiegend im April, bedingt durch die seit Jahren zunehmende Trockenheit im Big Bend konnten wir jedoch in manchen Jahren einen kompletten Ausfall der Blüte beobachten. Echinocereus stramineus produziert essbare und wohlschmeckende Früchte. Trotz intensiver Suche konnten wir die angeblich vereinzelt im im Big Bend vorkommenden weiß blühenden Exemplare bis heute noch nicht finden. Im achten Teil werden wir über Echinocereus enneacanthus berichten

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Big Bend National Park, Texas, Teil 6 – Echinocereus pectinatus

Echinocereus pectinatus hat sein Hauptverbreitungsgebiet in den mexikanischen Bundesstaaten Aguascalientes, Chihuahua, Coahuila, Durango, Guanajuato, Nuevo Leon, San Luis Potosi und Zacatecas. Die Typform zeigt ihre typischen magentafarbenen Blüten, die im Blütenkelch über einen gelbliche Zone in einen grünen Schlund übergehen. Die in Mexico (zum Beispiel Cumbres de Majalca) und USA vorkommenden gelb blühenden Formen warten seit Jahren auf eine Neubeschreibung. Dies gilt ebenso für die Abgrenzung zu den bunt blühenden Habitaten, die sich in großen Teilen Mexicos finden lassen. Auch im Big Bend National Park sind Vorkommen von gelbblühenden Formen durchaus verbreitet. Die Farben der bis zu 12 cm großen Blüten variieren von fast weiß über gelb bis hin zu leicht orange angehauchten Tönen. An den von uns beobachteten Standorten im Big Bend wachsen die Pflanzen solitär, zeigen aber ebenso eine ausgiebige Sprossbildung. Im siebten Teil werden wir über Echinocereus stramineus berichten

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Big Bend National Park, Texas, Teil 5 – Echinocereus coccineus subsp. transpecosensis

Echinocereus coccineus subsp. transpecosensis ist im Big Bend National Park meistens in höheren Lagen vertreten. In den Regionen rund um die Chisos Mountains erreichen die Pflanzen Durchmesser von bis zu einem Meter. Ihre scharlachroten Blüten zeigen die Pflanzen im April. Sie blühen bis zu einer Woche über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen. Typisch für Echinocereus coccineus subsp. transpecosensis ist das weibliche und männliche Blühverhalten. Die Bestäuber sind spezialisierte Kolibris, aber auch Bienen im Einsatz. Sie können sich an einer reichen Nektarproduktion erfreuen, die bis zu 30 mg Zucker pro Blüte und Tag erzeugen. Im sechsten Teil werden wir über Echinocereus pectinatus berichten

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Big Bend National Park, Texas, Teil 4 – Echinocereus chisoensis

Echinocereus chisoensis ist extrem selten im Big Bend National Park und steht unter strengem Schutz. Die Ausbreitungen der einzelnen kleinen Habitate ist relativ stark begrenzt und die Pflanzen in Natur auch nur sehr schwer zu finden. Die nach den Chisos Mountains benannte Pflanze ist kleinbleibend, wächst zylindrisch und zeigt nur vereinzelt geringes Sprossverhalten. Die gräulichen dünnen Triebe erreichen bei guter Lage maximal 20 cm Höhe und wirken nicht zuletzt wegen der Farbe meist wie halb abgestorbene Pflanzen. Die Blüten erscheinen Ende März / Anfang April und halten in der Regel maximal 2 Tage. Sie erreichen maximale Durchmesser von ca. 7 cm und zeigen dabei ihre magentafarbenen Kelche mit einem weißen Schlund.   Im fünften Teil werden wir über Echinocereus coccineus berichten

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Big Bend National Park, Texas, Teil 3 – Echinocereus russanthus

Ebenso weit verbreitet wie Echinocereus dasyacanthus ist sicherlich auch Echinocereus russanthus im Big Bend National Park. Die typischen rötlich-rostfarbenen kleinen Blüten sind natürlich nicht so prächtig wie bei vielen großblütigen Echinocereen, trotzdem besticht die Art schon alleine durch ihre wundervolle Bedornung. Dünne lange Mitteldornen in roten, creme- oder bräunlichen Farbtönen verleihen den Pflanzen ein mächtiges Aussehen. Der zylindrisch wachsende Echinocereus russanthus wächst häufig in kleinen Felsritzen, an steinigen Hängen oder in kleinen Felsmulden und bettet sich so optisch hervorragend in die Farben und Formen der Landschaft ein. Die kleinen aber teilweise zu Massen aufgehenden Blüten erscheinen im oberen Drittel der Pflanzen und sind überwiegend an den der Sonne zugewandte Seite zu finden. Im vierten Teil werden wir über Echinocereus chisoensis berichten

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Big Bend National Park, Texas, Teil 2 – Echinocereus dasyacanthus

Echinocereus dasyacanthus wurde 1848 durch George Engelmann erstbeschrieben. Die Hauptverbreitungsgebiete erstrecken sich im Wesentlichen auf die US-Bundesstaaten Texas und New Mexico, sowie auf die mexikanischen Staaten Chihuahua und Coahuila. Prägend für das äußere Erscheinungsbild ist die dichte, raue und struppige Bedornung, die Echinocereus dasyacanthus auch seinem Namen verdankt. Zu den typischen gelbblühenden Formen gesellen sich in den USA und Mexiko auch bunt blühende Formen, deren Zugehörigkeit zu dasyacanthus häufig in Verbindung mit Naturhybriden kontrovers diskutiert wird. Echinocereus dasyacanthus zeigt mehrheitlich ein zylindrisches Wachstum im solitären Wuchs oder in kleinen Gruppen. Vereinzelt kommen auch Gruppen mit bis 20 Trieben vor, die jedoch häufig durch Scheitelverletzungen im Jugendstadium einer Pflanze entstehen. Die im Big Bend vorkommenden Habitate zeigen überwiegend eine relativ einheitlich helle Bedornung, die in den einzelnen Zonen der Wachstumsphase eine farbliche Ringbildung aufweist. Reine Vorkommen von rötlich bedornten Exemplaren wie im mexikanischen Bundesstaat Chihuahua konnten wir nicht beobachten. Die meist gelb bis orange blühenden Populationen erreichen Blütendurchmesser von bis zu 15 cm und sind schon von weitem in der teilweise kargen Landschaft des Big Bend …

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Big Bend National Park, Texas, Teil 1 – Einführung

Als einer der größten Nationalparks in den USA liegt der Big Bend National Park im Süden von Texas direkt an der Grenze zu Mexico. Mit einer Fläche von über 3200 Quadratkilometern umfasst der Park auch einen großen Teil der Chihuahua-Wüste. Das Klima dieser Region ist geprägt von hohen Temperaturen im späten Frühjahr und in den Sommermonaten, relativ milden Wintermonaten und einer Regenzeit von Juli bis September. Auch hier hat sich jedoch in den vergangenen Jahren die Häufigkeit und Menge von Niederschlägen drastisch reduziert. Wir besuchten in den letzten 7 Jahren immer wieder diese faszinierende Region und mussten leider Jahr für Jahr eine weiter ausdürrende Landschaft antreffen. Die wüstenartige Vegetation mit Büschen, Yuccas und zahlreichen Kakteen prägt die Landschaft und wird durch eine Vielzahl von Tierarten bereichert. Auch für Wanderer bestehen auf vielen Trails die Möglichkeiten ausgedehnte Touren in Höhenlagen von 500 bis 2300 m zu unternehmen und so abwechslungsreich die Landschaft in flachen Ebenen oder im Gebirge der Chisos Mountains zu erkunden. Vor der „Entdeckung“ durch Europäer wurde die Region durch verschiedene Indianerstämme besiedelt. Der …

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Klimaverhältnisse an Standorten von Echinocereus dasyacanthus rund um Ft. Stockton in Texas

Welcher Kakteenfreund ist nicht daran interessiert mehr über die natürlichen Standorte seiner Lieblinge zu erfahren? Wohl keiner. Wir beschäftigen uns mittlerweile auch seit Jahren mit den klimatischen Verhältnissen und sammeln hierzu von verschiedenen Wetterdiensten Datenmaterial. So nutzen wir z.B. Radarbilder (Download alle 15 Minuten, rund um die Uhr), Informationen über Temperaturen und Niederschläge (Stündlich) und viele weitere nützliche Informationen als Basis für unsere Untersuchungen. Weit über 1 Million Grafiken haben sich in den letzten Jahren auf unserem Server angesammelt, ergänzt um mehrere Millionen Datensätzen direkt aus verschiedenen Wetterstationen vor Ort. In unseren Veröffentlichung haben wir regelmäßig darüber berichtet. Am Beispiel von Ft. Stockton im texanischen Pecos County möchten wir heute mal ein paar Auswertungen exemplarisch vorstellen. Minimale und Maximale Temperaturen Viele rätseln über eine vermeintliche Winterhärte von verschiedenen Pflanzen. Über eine Auswertung der Temperaturverhältnisse vor Ort lassen sich zumindest erste Rückschlüsse darüber ziehen. Natürlich ist auch klar, dass die vorherrschenden Temperaturen in der heimischen Kultur durchaus unterschritten werden können, trotzdem ist eine dauerhafte und gesunde Haltung bei unseren Temperaturverhältnissen in Europa sicher nicht ratsam. Am …

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Echinocereus engelmannii, Anza-Borrego Desert State Park, California

Vor jedem Besuch eines Standorts frägt man sich ob man die gewünschten Pflanzen wohl in Blüte antreffen wird. Der exakte Zeitpunkt lässt sich jedoch nie eindeutig bestimmen und hängt jedes Jahr aufs Neue von der einzigartigen Kombination von Sonne, Regen, Wind und Temperatur ab. Auch im Anza-Borrego Desert State Park kann der Zeitpunkt der Blüte von Echinocereus engelmannii stark variieren. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist jedoch der Zeitraum von Mitte März bis Mitte April für einen Besuch mit blühenden Pflanzen am besten geeignet. Echinocereus engelmannii ist im Park relativ weit verbreitet und lässt sich bereits vom Auto aus leicht erkennen. Um die Pflanzen natürlich in Ruhe fotografieren zu können und die vielen Schönheiten des Parks genießen zu können empfehlen sich kleine oder auch ausgedehnte Wanderungen auf den zahlreichen vorhandenen Trails. Der Park bietet in Höhenlagen nahe dem Meerespiegel bis über 1800 m für jeden Reisezeitpunkt geeignete Gegenden. Im Sommer steigen die Temperaturen auf bis zu 40°C und im Winter ist in Höhenlagen durchaus mit Frösten zu rechnen. Echinocereus engelmannii erreichen in dieser Gegend Durchmesser von etwa …

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Echinocereus lindsayi, Baja California Norte

Eines der schönsten Habitate der Gattung Echinocereus ist sicherlich der Typstandort von Echinocereus lindsayi. Auch wir besuchten vor einigen Jahren mehrfach diese wundervolle Gegend und konnten dabei die Pflanzen in Blüte beobachten. Die erst 1975 entdeckte Art ist zwar auch ohne Blüten mit den wundervoll geschwungen Dornen schön anzusehen, jedoch mit den dunkel-purpurrosa Blütenkelchen ein unvergessener Anblick in der freien Natur. Die Pflanzen erreichen am Standort eine Höhe von bis zu 25 cm bei einem Durchmesser von maximal 20 cm. Die Farben der Bedornung variiert von schwarz über dunkelbraun bis hin zu einheitlich beige-hellgelben Farben. Bei einer Länge von bis zu 10 cm sind die Mitteldornen gebogen und teilweise gewunden, aber vereinzelt auch gerade. Die trichterförmigen Blüten erscheinen im April bis Mai und erreichen Längen von etwa 8 cm. Die Pflanzen wachsen auf Böden vulkanischen Ursprungs, dessen pH Wert bei 5,5 liegt. Klimatisch ist die Region geprägt von einem trockenem Wüstenklima mit wenigen Niederschlägen. Der häufig vormittags auftretende Küstennebel lässt dabei die Temperaturen über den Tag hinweg erheblich schwanken. Die Begleitflora ist reichhaltig. Wir konnten …

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Der Einsatz von GPS

Als wir vor über 20 Jahren unsere ersten Reisen nach Mexiko und USA unternommen haben, war die Nutzung von mobilen und handlichen GPS Geräten im semiprofessionellen oder privaten Bereich noch kaum verbreitet. Die Strecken der einzelnen Reisen wurden damals noch in einem kleinen Tagebuch vor Ort festgehalten und später am heimischen PC in eine Datei übertragen. In gleicher Weise erfolgte auch die Dokumentation von einzelnen Standorten, die versehen mit einer möglichst genauen Anfahrtbeschreibung oft eine blumige Schilderung der örtlichen Gegebenheiten darstellten. Jeder kann sich sicher vorstellen, dass verbale Ausschweifungen wie „… bei Km 10,5 links in Feldweg einbiegen …“ oder „… 3,2 Milen nach Ortsende rechts am ansteigenden Hang …“ in der heutigen Zeit nicht lange Bestand haben. Vielfach haben wir bei einem Folgebesuch das Habitat nicht mehr gefunden und standen rätselnd vor unseren eigenen Aufzeichnungen. Die Gründe waren vielschichtig: Neue Straßen wurden gebaut, die alte Straßenführung verändert, Km-Pfosten neu gesetzt, Feldwege waren schlicht weg nicht mehr vorhanden oder als solche zu erkennen, Ortsränder durch Baumaßnahmen verschoben und auch beschriebene markante Punkte einfach verschwunden. Was …